Clarissa Ross liest »Annette - ein Heldinnenepos«.
Clarissa Ross wurde in Heidelberg geboren, in einer Theaterfamilie. Sie studierte Schauspiel in Berlin und hatte Engagements am Schauspielhaus in Stuttgart, am Theater Meiningen und am Staatstheater Wiesbaden. Sie ist Mitglied der Theatercompagnie Rousserolle.
Zum Buch:
Als Schülerin engagierte sich Anne Beaumanoir, genannt Annette, im 2. Weltkrieg während der deutschen Besatzung bei der französischen Résistance und der kommunistischen Partei. Mit 17 Jahren rettete sie spontan - und von der Partei unautorisiert - einige jüdische Kinder vor einer Nazi-Razzia und dem sicheren Tod. Anne studierte Medizin, wurde Neurologin und Professorin. In den 1950er Jahren engagierte sie sich für den algerischen Befreiungskampf gegen die französische Kolonialmacht. Das brachte ihr in Frankreich 10 Jahre Haftstrafe ein, der sie sich durch Flucht entzog. Sie floh über Italien nach Tunesien und ließ ihren Mann und ihre 3 Kinder zurück. Später zog sie in die Schweiz, wo sie bis zu ihrer Pensionierung in Genf eine Klinikabteilung leitete. Erst als die französische Regierung eine Amnestie verfügte, konnte sie wieder in ihr Heimatland zurückkehren und zog nach Südfrankreich. Dort – im hohen Alter von 95 Jahren – begegnete sie der Autorin Anne Weber, die von ihrer Lebensgeschichte so fasziniert war, dass sie diese in ihrem „Heldinnen-Epos“ verarbeitete (2020 ausgezeichnet mit dem deutschen Buchpreis).
Einlass ab 18.30 Uhr.